🇮🇸 Reykjavik->Borgarnes->Keflavik->Berlin
- Charlotte Tina
- 21. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Okt. 2024
Freitag, 18. Oktober 2024
Um 10:00 ging unsere Wal-Safari im Speedboat los vom Hafen in Reykjavik. Es war mit 6° fast schon warm, aber zusätzlich zu unseren Kleidungsschichten bekamen wir noch einen Thermooverall. Eine Gruppe von elf Michelin-Männchen watschelte sodann zum Schwimmsteg.
Zwei Stunden waren wir auf der Bucht vor der Stadt unterwegs, immer wieder ein Erlebnis so etwas, auch wenn man vom Wasser aus fast nur die Rücken und Fluken (Schwanzflossen) sieht.
Aber allein die knackige Fahrt mit dem Boot ist eine lustige Erfahrung.
Sechs Buckelwale haben wir gesichtet.
Die unteren sieben Fotos wurden mir netterweise von whalesafari.is (Anna) zur Verfügung gestellt. Gleiche Wale, vernünftige Kamera 🤷♀️
Danach fuhren wir wieder zurück nach Borgarnes, wo wir für zwei Nächte erneut eine kleine Hütte hatten. In den Westfjorden tobten sich seit dem Vortag immer wieder Blizzards (Schneestürme) aus, gut, dass wir nicht dort waren.
Unterkünfte kurzfristig am Wochenende zu finden ist in der Hauptstadt und Umgebung nicht so einfach.
Aber auch bei uns und in Reykjavik war schweres Wetter angesagt, den ganzen Nachmittag regnete es, der starke Wind peitschte das Wasser gegen die großen Fenster, es war sehr gemütlich.
Abendessen: Lammkotelett, Camping-Hummus, Tomatensalat.
Samstag, 19. Oktober
Es hatte die ganze Nacht geschüttet und gestürmt und sollte tagsüber auch so weitergehen bei 2°. Nach einem fulminanten Frühstück, bestehend aus fluffigen Eierkuchen und frischem Apfelkompott mit Vanille, schlunzten wir ein wenig, dann fuhren wir ins Freibad, das wir mal wieder nur für uns hatten. Wir entdecken immer etwas lustiges Neues wie etwa das Schild für die Kammer mit den Fundsachen.
Lesen, malen, Eintopf.
Neben unserer Hütte war ein hübscher Hot Tub mit einem sensationellen Rundumblick auf das uns umgebende Panorama.
Wir machten uns frei, wickelten ein Handtuch um und liefen durch die Kälte und den Regen.
Mir war er leider viel zu heiß, Fuß rein und schnell wieder raus, ich sah mich schon als Tina Thermidor enden.
Birgit hielt es immerhin fünf Minuten aus.
Ich machte schnell einen Kakao mit Sahne (mit dem Schneebesen geschlagen, abwechselnd von uns beiden), eine dem Wetter angemessene Leckerei mit Karamellkügelchen.
Scrabble, lesen, und die vergnügungssüchtige Person neben mir hüpfte erneut in den kochend heißen Hot Tub.
Sonntag, 20.Oktober
Oh weh, der letzte Tag und es gäbe noch so viel zu sehen und entdecken.
Also los und möglichst viele schöne Orte, Wolken, Himmelsfarben (können sie hier beides wirklich gut) und Wasser sehen!
Wir wollten eigentlich zum Þingvellir Nationalpark, aber über Nacht hatten sich die Verhältnisse drastisch geändert, was hier ja an der Tagesordnung ist, wie wir nun wissen, etwa 100Km der Straßen, die wir hätten fahren müssen, waren blau gekennzeichnet.
Also Plan B. Plan B gab es nur noch nicht, weshalb wir improvisierten.
Zunächst fuhren wir nach Akranes, schauten die beiden Leuchttürme an, ein schönes Schiffswrack und probierten Frühstücksteilchen beim Bäcker-lecker.
Wir sahen auch einige der traditionellen Gestelle aus Holz zum Trocknen von Kabeljau und anderen Fischen, die genau so auch auf den Lofoten stehen (dort wurden sie allerdings auch genutzt).
Dann machten wir uns auf den Weg, den Hvalfjörour zu umfahren, wunderschön.
Wir kamen beide aus den „Wows" nach jeder Kurve und Kuppe (Blindheads) nicht mehr raus.
An einer Therme fand ein geselliges Turnen in Badekleidung und Baden im Fjord statt. Die sind schon hart im Nehmen, diese Isländer, sympathisch.
In einem geschützten Tal sahen wir endlich mal Kühe und auch einen Regenbogen.
Zum Freibad-Finale suchten wir ein besonders schön aussehendes Bad aus und genossen den Abschied bei strahlendem Sonnenschein. Wir kommen jedenfalls porentief rein und mit Schwimmhäuten nach Hause.
Da wir Hunger hatten besuchten wir spontan einen Burgerladen. War anständig, das Softeis ziemlich gut.
Und dann rückte unsere letzte Station immer näher auf der Route nach Keflavík. Am obersten Zipfel liefen wir erneut zu zwei Leuchttürmen und schlugen Zeit raus, weil wir beide nicht schon weg wollten. Es ist einfach zu schön auf dieser Insel.
Wir vertilgten noch unseren Eintopf, kochten in Ermangelung eines Herdes unsere Eier im Wasserkocher, spielten eine Partie Scrabble, und kaum waren wir im Bett, ging um 4:00 schon wieder der Wecker.
Wir brachten das Auto zurück und blöderweise hat es einen Schaden an der Tür, den wir verursacht haben. Da mir die detaillierte Anatomie einer Karosserie fremd ist, ging ich davon aus, das alles okay ist, wenn eine Tür problemlos öffnet und schließt. Wieder dazu gelernt, ist es nicht unbedingt.
Ich musste 350.000ISK (gute 2.400€) bezahlen als Sicherheit für eine neue Tür, aua. Ich habe den Wagen mit allen Möglichkeiten versichert, die es gab, also hoffentlich wird das keine nachhaltig frustrierende Erfahrung.
Meine Erfahrungen mit Autovermietungen sind fast durchweg wenig positiv.
Morgens um halb fünf, hundemüde, war das jedenfalls ein heftiger Schock.
Fazit: das war eine tolle Reise. Erlebnisreich, voller unglaublich schöner Naturansichten, mit Aufregung und Entspannung, bereichernden Erfahrungen, Herausforderungen, auch mal ordentlich Knatsch miteinander, Versöhnung (wäre ja auch zum heulen, wenn nicht, nach 38 Jahren Freundschaft), vielen tollen gemeinsamen Erinnerungen, schönen oder zumindest akzeptablen Unterkünften (aber immer sauber), vielen sehr netten Menschen, Bewegung, Sonnenschein, Schnee, Eiseskälte, irritierend schnell wechselnden Wetterverhältnissen, bemerkenswert vielen Freibädern, der Harpa, Walen, Eisbergen, Gletscher, Fjorden, Wasserfällen, Canyons, Nordlichtern...
Ich würde gerne erneut dort hin und die Westfjorde abgrasen, reiten (ist leider ausgefallen für mich), nach Akureyri und Myvatn. Und im Sommer auch mal auf die Hochebene.
Falls Island auf Eurer Vielleicht-Liste steht, stuft es hoch! :-) Eine eindeutige und nach nur wenigen Stunden Abwesenheit schon sehnsuchtsvolle Empfehlung von mir.
Apps, die unbedingt empfehlenswert sind und als Vorbereitung installiert werden sollten (wir haben sie täglich genutzt):
Und wir haben keine einzige Krone Bargeld getauscht oder benötigt, sondern alles mit Kreditkarte bezahlt (ich habe eine kostenlose von der Hanseatic Bank, mit der keine Gebühren anfallen, damit bin ich auch durch die Welt gereist und bin stets zufrieden, klare Empfehlung).
Das klingt alles wunderbar - danke für diesen vielfältigen Einblick! Und toi, toi, toi in Sachen Autotür. Liebe Grüße, Ariane
Ihr Lieben,es hat solchen Spaß gemacht👌😍und ich bin immer noch hin und weg 🤩 ich freute mich schon immer sehr auf neue Berichte und Bilder (..die so super schön sind… ) vielen Dank dafür 🥰🤗liebe Grüße Dagmar Bussi 😘
Liebe Tina, für Deine wunderbare digitale Orga und immer wieder spontan notwendige Re-Orga danke ich Dir herzlich... und auch einfach für einen tollen Urlaub zusammen. HG Birgit