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🇳🇴Nordkap, Tage 22 & 23 (So/Mo)

Autorenbild: Charlotte TinaCharlotte Tina

Aktualisiert: 26. Juli 2022

Am Sonntag habe ich mich gemütlich auf den Weg gemacht nach einem Kaffee auf der Terrasse meiner Hütte. Seltsamerweise waren alle Supermärkte zu, weiter südlich war das anders am Sonntag.

Morgens hatte ich nach einer Unterkunft auf halbem Weg geguckt und es gab reichlich. Dann bin ich aber immer weiter gefahren und als ich mittags schaute, gab es im weiteren Umkreis (200Km) vom Nordkap nix mehr unter 200€ außer einem letzten Zimmer (106€) in einem Hotel, 30Km vom Kap entfernt im Ort Honningsvåg. Habe ich kurz entschlossen gebucht und musste dann natürlich auch dort hin. Insgesamt waren es 472Km, ich bin richtig knülle, habe aber dafür wirklich viele Rentiere gesehen, auch ganz nah, und tolle große Regenbögen. Ich will nix hören! Ja, Rentiere und Regenbögen.


Die Landschaft ist karger geworden, felsiger, aber sehr schön. Und überall am Straßenrand Rentiere. Die sind süß, die Schnauzen sehen lustig aus und ganz weich, das Geweih ist überproportioniert für die eher zierlichen Tiere.


Nach dem Tag im Auto musste ich erst mal etwas spazieren und dabei fand ich das Restaurant Nor, wo ich den Fisch des Tages bestellt habe, was, Überraschung, Kabeljau war. War lecker, mit schön bissfest geröstetem Gemüse. 35€ mit Wasser und Cappuccino. Überhaupt schön da und eine sagenhaft nette Bedienung, zufällig aus Finnland und erst seit drei Wochen in Norwegen, die mir Tipps für ihr Heimatland gab, prima. Ist das jetzt so, am Ende des Regenbogens?

Das Zimmer ist sehr schlicht. Na ja, zweckmäßig. 105€ sind trotzdem ein stolzer Preis.

Morgen gibt es mal ein Frühstück im Hotel und dann noch 35Km, bin gespannt.


Tag 23, Montag

Strahlender Sonnenschein ☀️ Stulle geschmiert, Kaffee runter und gegen 8:00 los, um 9:00 war ich da und es war noch recht leer.

Da das Nordkap auf einer Insel liegt, muss man durch einen fast 7Km langen Unterwassertunnel fahren.


5.026Km, sagt mein Tacho, seit ich von Zuhause los bin.

Die Fahrt zum Kap machte schon Spaß, diese Passstraßen sind toll. Ich habe viiiiiele Rentiere gesehen, auch mit Jungen, die sind alle grundentspannt mit Autos.


Und dann an dieser Weltkugel und vor dem tiefen Abgrund zu stehen, vor einem die Barentsee und irgendwo dann Spitzbergen, diese unglaublich klare Luft atmend, das ist schon besonders.

Dieses Ende der Welt mag ich schon mal.


Ich hab Fotos gemacht, bin rumspaziert, war (30€) im unspektakulären Museum mit recht netten Dioramen und einem ziemlich coolen Kino in dem ein stimmungsvoller Zusammenschnitt bewegter Bilder gezeigt wurde.

Eigentlich wollte ich gar nicht weg, aber da es keine Unterkunft gibt 🤷‍♀️



Auf dem Rückweg musste ich baden gehen, eine so schöne Bucht, glasklares Wasser, zu verlockend. Der mürrisch-wortkarge Norweger, der an seinem Boot etwas an den Dollen reparierte, hatte nichts gegen Nacktbaden einzuwenden und als ich ihn nach der Wassertemperatur fragte, presste er „7-8 degree“ raus.



Ich verrate Euch den Trick, wie das schön wird, wenn es so frisch ist: ein Mal schnell, ohne Zögern (und vor allem nicht im kalten Wasser stehen) eintauchen bis zum Kinn. Wieder raus, ins Handtuch wickeln, 2-3 Minuten warten und nun mit Genuss rein. Ausprobieren! Danach ist einem auch nicht kalt, die Haut prickelt und der Körper heizt schon ordentlich.



In einem dieser schrecklichen Tunnel (einer von den engen, dunklen, ohne vernünftige Fahrbahnmarkierung, in denen das Wasser von der Decke tropft und sich Pfützen bilden und die Wände immer näher kommen-ein Albtraum) blinkten plötzlich rote Warnlichter ohne Ende und der Bordcomputer mit ebenfalls viel rotem Licht für die Trottel die nicht begreife, dass das jetzt wirklich eine Warnung ist. Der Bordcomputer behauptete, alle Reifen seien defekt. Ich also in diesem Tunnel, in der Mitte von 4 Kilometer Grusel, 80Km/h schnell und glaube natürlich, dass etwas sein muss. Miaou. Glücklicherweise war niemand hinter mir, ich bin langsam raus, habe aber nichts feststellen können. Am nächsten Parkplatz klärte mich ein netter Tübinger auf, dass die Sensoren manchmal spinnen. Ah ja, klasse. Ich bin zur Tanke, hab den Reifendruck geringfügig korrigiert und weiter, nun wieder auf der E6 Richtung Finnland.

Und dann, ich hatte gerade vor einem 60er-Schild runtergebremst, tauchte eine Polizistin aus dem Gebüsch auf und hielt mich an. Ich war 70 gefahren laut Messung vor dem Schild. Da war aber auch schon 60, muss ich übersehen haben. Das kostet mich 230€. Sind die noch ganz bei Trost?! Wäre ich mit 71 gestoppt worden, hätte ich 450€ zahlen müssen. Dann musste ich noch Röhrchen pusten (erstmals in meinem Leben), natürlich nix.

Das hat mich ziemlich frustriert, ich meine, soooo viel Geld und ich bin diese 5.000Km echt vorschriftsmäßig gefahren und hab aufgepasst.

Zu allem Überfluss fing er wieder an zu schütten. Nase voll. Der Tag hatte doch so fabelhaft begonnen?!


Ich reservierte eine Hütte, noch in Norwegen (67€), da sitze ich jetzt und schmolle mit dem Leben. Bis heute Abend wahrscheinlich, mal sehen. Zum Schmollen gab es eine Erbsensuppe mit Würstchen und eine kleine Packung After Eight danach. Schon besser.


Hier der aktuelle Stand der Reiseroute:



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