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🇩🇰🇸🇪Nach Schweden, Stopp in Malmö. Tag 4

Autorenbild: Charlotte TinaCharlotte Tina

Aktualisiert: 14. Juli 2022

Morgens ging es mir wieder recht gut und ich brach auf Richtung Schweden. Mich beschäftigten Gedanken an Birgit, die heute in Hamburg eine OP hatte. Es lief alles gut, ich bin sehr froh!

Online kaufte ich ein Ticket für die Öresundbrücke (59,83€) und fuhr dann vorbei an Kopenhagen (anfangs noch eine schöne Strecke, wie man auf dem Foto sieht):

Die erste Brücke tauchte auf, beeindruckend. Riesig. Lang. Wahnsinn.

An ihrem Ende, wieder an Land, ein großer Kontrollpunkt mit vielen kurzen Wagenschlangen. Darauf war ich nicht vorbereitet und hatte keine Ahnung, was da passiert. Große Leuchtschilder auf denen Ekspress stand, Kart und Kontanter. Wtf????!!!??

Ich nahm an, dass Kart Kreditkarte bedeutet und hoffentlich nicht, dass da eine spezielle Brücken- oder Mautkarte gezeigt werden müsste, die nur Eingeborene hätten.

Uff, richtig, ich hab ganz schön geschwitzt. Hinter mir zehn Wagen, kein Mensch zu sehen, den ich hätte fragen können, keine Wendemöglichkeit, vor mir die Schranke. Zehn Sekunden später hatte ich 33,61€ bezahlt und die Schranke öffnete sich. Das war die Storebaeltbrücke.

Dann kam die nicht minder beeindruckende Öresundbrücke. Am Kontrollpunkt war ich ja schon eine alte Häsin und nahm lässig die grüne Ekspress-Durchfahrt.


Ich hatte die Nase voll vom Autofahren und beschloss, mir Malmö anzusehen. Bereute ich schnell. Das Hotelzimmer kostet 94€ und ist, na ja, schlicht. Für den Parkplatz bezahle ich bis zum nächsten Morgen 22€.

Ich bezog schnell das Zimmer und schnappte mir dann das Rad. Ich war etwa zwei Stunden unterwegs und Malmö gefällt mir nicht. Klar, es gibt die üblichen paar hübschen Altstadthäuser und Wasser, aber es ist einfach nicht so richtig schön. Neben jeder wirklich schönen Stelle ist eine nicht schöne, die man ausblenden muss. Man kann natürlich Fotos machen, auf denen nur das Schöne zu sehen ist. Insta-Malmö. In den Galerien werden seltsame Sachen ausgestellt. Überall H&M und die anderen üblichen Läden. Der Hafen trostlos. Viele einsame große graue Straßen. Triste Bürotürme. Verlorene einzelne Möwen. Seltsam überfüllte Lokale an den zwei Touristen-Ballungszentren. Eine bedrückende Atmosphäre. Die kleine Stadt fühlt sich unstimmig an. Nee. Aber ich habe ein Frottee-Shirt gekauft. Ich sehe meinen Bruder grün im Gesicht werden, lach. So eins will ich schon seit Jahren haben, gab es nie irgendwo, erinnert mich an unsere Kindheit und gibt mir ein gutes, warmes Gefühl, Modesünde hin und her 🤷‍♀️


Im Supermarkt erstand ich Kürbiskerne, um meine Blase zu stärken und eine leeeeckere Hefeschnecke mit Kardamom und Zucker.

Ich hatte das Schloß fürs Rad vergessen und fragte einen Malmöer, ob ich es wohl kurz vor dem Supermarkt stehen lassen könnte. Er lachte und meinte "Good luck! But better not".

Dann bekam ich Kohldampf und suchte ein hübsches kleines Restaurant in einer Seitengasse auf, das auf One Pot-Gerichte spezialisiert war. Ich wählte Bibimbap und das war das mieseste Bibimbap ever. Zunächst: alles war kalt. Es war kein Spiegelei darauf. Es war Lang- und kein Rundkornreis. In der Schüssel waren Wakame. Das Fleisch schmeckte exakt wie Dönerfleisch. Es war auch matschiges Kimchi in der Schüssel. In der Mitte war ein riesiger Klecks Creme Fraiche (!). Es gab nicht mal einen Hauch von Sesam und keine Gochujang-Paste (!!), sondern thailändische Chilisauce. Koriander war darauf verteilt und Röstzwiebeln und dann auch noch die eingelegten Gurkenscheiben, die in Hot Dogs zu finden sind (!!!). Wi-der-lich! 🤢15,91€ Aber der Apfelmost war köstlich. Und hier habe ich mal vorgeführt, wie man ein enttäuschend schlechtes Essen so in der Luft zerreißt, dass niemand mehr zu widersprechen wagt 😉😂

Danach verstaute ich das Rad wieder, schnappte mir Notebook und Handy und setzte mich an den Blog in der Lobby bei einer Tasse Kaffee. Das hat mich drei Stunden gekostet. All meine vorbereiteten Texte waren gelöscht, ich musste über 100 Fotos hochladen. Ohne WLAN ist das mit dem Blog nicht so einfach, macht Euch auf immer wieder längere Pausen gefasst und abonniert den Blog, dann bekommt Ihr bei Neuveröffentlichungen eine Mail (unter Message in a bottle die Mailadresse eintragen, Name, Kästchen unten anklicken, Mail erneut bestätigen wegen Datenschutz) .

Ich verlasse die Stadt morgen früh schnell und mir ist immerhin klar geworden, dass ich gar keine Lust auf Stadt habe, sondern in die Natur will.

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