Der Mittwoch war von den Problemen mit den Rädern bestimmt. Ich fuhr mit regelmäßigen Wechseln auf Manhattan nach Süden. Bei Starbucks fand ich raus, dass man das Getränk auch mit extra viel Macadamia-Schaum bestellen kann, auch wenn die Bestellung dann was von Slapstick hat. "A regular white chocolate macadamia cream cold brew with extra macadamia foam with little ice and no topping please". Ich bin verloren.
An einer Station dockte ich an, setzte mich auf eine Bank und wartete die 2min. Dann checkte ich wieder ein, das Fahrrad wurde zwar freigegeben, aber das Schloss öffnete nicht. Ich wartete, versuchte es erneut, nix. Dann probierte ich es mit einem anderen Rad, ging nicht. Das System behauptete, ich hätte ein Rad. Mail an Citi Bike, keine Reaktion. 2,5h später ließ mich ein netter Mann mit seinem Handy telefonieren, das Rad läuft weiter und weiter und weiter über meine Kreditkarte, der Typ am Telefon wollte sich kümmern und bald melden. Nix.
Ich aß gutes Sushi an der Brooklyn Bridge (etwas, was hier übrigens etwa so viel kostet wie bei uns, absolut erschwinglich), lief lange weiter am Wasser entlang bei 31°, kam zum Battery Park, dann an Ground Zero vorbei und war gleich abgeschreckt, als ich den bunt bemalten Biergarten sah. Ich suchte mir einen Bus, der die Avenue of Americas hochfuhr Richtung Hotel.
Wurde alles eng, weil ich auch noch schnell zum Nagelstudio musste, einen Chip ausbessern lassen.
Was mich vielleicht am meisten irritiert in New York, ist der Gegensatz aus dem nahbaren und sehr menschlichen Verhalten (der Bus kam über eine 3/4h nicht, ich lief los zur nächsten Station, er überholte mich auf halber Strecke, die Fahrerin sah mich ein Gesicht ziehen und hielt für mich mitten auf der Straße und der Strecke), dem total entspannten, unverkrampften Umgang und dann wieder völliger Distanziertheit und an allem stur vorbei gucken.
Im Al Hirschfeld Theatre gab es Moulin Rouge.
Ich meine, ich bin am Broadway. Auch wenn mich sonst keine zehn Pferde mehr in ein Musical bringen nach einigen gar nicht begeisternden Erfahrungen, ist das hier für mein Empfinden einfach Pflichtprogramm. Die haben es ja schließlich erfunden, oder (1866 mit The Black Crook am Broadway)?!
Muss gut sein.
Und es war gut. Super professionell, ein tolles Bühnenbild, ausgezeichnete Lichttechnik, der Ton in einer Qualität, wie ich ihn noch nie erlebt habe bei einer Live-Aufführung, klasse Sänger und Tänzer, das war ein völlig anderes Niveau als alles, was ich jemals gesehen habe.
Und es war rappelvoll. Alle Theater in der Gegend. Tausende strömten danach auf die Straßen, es war immer noch sehr heiß, Fahrradrikscha-Fahrer buhlten laut um Kundschaft, es waren Menschenmassen unterwegs, bester Stimmung, der Times Square und die Seitenstraßen platzten aus allen Nähten-diese Stadt vibriert förmlich, unglaublich.
Der Donnerstag begann wieder heiß, ich kam an kein Rad (ein Experiment mit der zweiten Kreditkarte wollte ich nicht starten), also zu Fuß los.
Ich versuchte, noch etwas Schickes zu finden, eine Clutch (es gab eine tolle, roségoldig strassglitzernd für $50, aber die benutze ich doch nie wieder?!) und goldenen Lidschatten.
Den Lidschatten immerhin habe ich erstanden. Das wird spannend, ich musste mir erklären lassen, wie ich den auftrage. Ich bin zuversichtlich, das hinzubekommen.
Irgendwann habe ich aufgegeben, es ist einfach zu heiß und anstrengend.
Hier ein paar Bilder von unterwegs:
So viele charmante Kleinigkeiten. Im Kaufhaus Macy's gibt es eine noch mit Holz verkleidete Rolltreppe und auf den Straßen noch Schuhputzer.
Neu für mich: ein Sandwichladen, in dem man seine Bestellung über ein Tablet aufgibt, aus der Küche wird eine Tüte angereicht. Das Sandwich war super, aber ich steh nicht auf diese Bestellerei über ein Tablet während ein echter Mensch daneben steht. Kann ich das bitte nicht einfach sagen?!
Vollkommen durchweicht kam ich am späten Nachmittag ins Hotel. 31° plus hohe Luftfeuchtigkeit, kaum auszuhalten. Ich duschte und wollte noch eine Kleinigkeit essen. Gegenüber war ein Italiener, da bestellte ich Spaghetti mit Tomatensauce. Nicht verkehrt. Leider in Plastik.
Bis ich die 30m beim Lokal hinter mir hatte, lief mir der Schweiß schon wieder in Strömen.
Ach, war das schön bei den Eisbergen in Sandalen!!!
Und das war schon mein (vor-)letzter Tag in NY und Nordamerika. Morgen
mittag ist Einschiffung.
Da das Wifi auf dem Kahn so teuer ist und ich nicht weiß, ob die für Passagiere zugänglichen Rechner online sind, ist ggf. eine Woche Funkstille. Mal sehen. Digital Detox würde mir mal ganz gut bekommen, nehme ich an.
Liebe Tina ❤️spannend und wunderschön und deine Bilder dazu 👍mit Cappuccino ☕️ein schöner Start in meinen Tag liebe grüße und weiter viel Spaß Bussi 💋 Dagmar 😀🌇☀️☕️😘
Hat ja einiges zu bieten, der bieten Big Apple...