Auf dem Platz gab es einen guten Cappuccino und selbst gebackene Scones (von der Frau der "harten Schale", der morgens reizend zu mr war) zum Frühstück.

Ich fahre durch eine Landschaft die so schön ist, dass ich ganz oft anhalte und nur starre. Schade, dass Fotos/Videos das nicht einfangen können. Das Surren und Schwirren der Insekten, die schöne warme Sonne, die Tiefe, Weite und Größe der Szenerie, das Zwitschern der Vögel, das Muhen der karamellfarbenen Kühe, das Schreien der Möwen, das Blöken der Schafe und das Meckern ihrer Lämmer. Die Ruhe, die über all dem liegt. Hier ist wirklich alles grün. Wo in Norwegen aus jeder Ritze Wasser quillt, sprießt hier Grün aus jeder Ecke. In den Gärten stehen häufig Palmen, denen es in dem Klima prächtig zu gehen scheint. Die Hecken sind nicht einfach grün, sondern darin wachsen oft rote Beeren oder andere Blumen in Magenta, Gelb, Rot und anderen knallig-schönen Farben. Ich hatte eine etwas andere Vorstellung von Irland. Dieses Land hat auch etwas Mediterranes, wieso fliegen die Leute nach Mallorca? Das ist hier das Mallorca des Nordens?!
Jeder grüßt, Bauarbeiter, Spaziergänger, einfach alle, die einem begegnen. Und fast alle machen eine Bemerkung über das Wetter oder brüllen einem, auch gern aus einiger Entfernung, etwas zu, wie LOVELY WEATHER, ISN’T IT?!
Als ich den Campingplatz verließ, sagte mir ein netter Mann "Hallo" und wünschte mir weiterhin einen schönen Urlaub. Ich wunderte mich, kannte ich ihn doch nicht. Er hätte mich und meinen Van gestern schon gesehen, meinte er.
Mein erstes Bad des Tages nahm ich an einem dieser einsamen, wilden Traumstrände (dem mit dem unaussprechlichen gälischen Namen).
Quallen finde ich bekanntermaßen schauderhaft, aber diese sahen aus wie Kunstwerke in Bernsteintönen.
Das zweite, dritte und vierte Bad genoss ich, als ich diese Bucht erspähte und einfach da rein musste. Ich weiß nicht, was das ist mit (klarem) Wasser und mir, es hat eine geradezu magische Anziehungskraft auf mich.
Dort blieb ich auch zwei Stunden, weil es so unglaublich schön war, und sah zu, was der Mond so mit dem Wasser anstellte. Es war ziemlich frisch. Alle anderen trugen Neoprenanzüge. Warmduscher, diese Iren 😉
Mittags war ich schon über 80 Km gefahren. Auf direktem Weg wären es ca. 30 Km gewesen.
Weil immer noch diese Irritationen auf mir sind und weil ich B&Bs klasse finde (weil ich einen Einblick in das Leben eines Menschen bekomme, Englisch sprechen muss und eine Dusche habe), habe ich in Glenties gebucht (60€). Sehr nette Gastgeberin, sehr sauber, tolle Dusche. Im ersten Zimmer funzte das Wifi mal wieder nicht, auf Nachfrage bekam ich das, wo der Router installiert ist = allererste Sahne. Einen Massagesessel gibt es zudem im Flur. Nice.
Außerdem habe ich Sudocrem gekauft. Ähnlich wie Penaten, weniger fest und antibakteriell. Das habe ich auf die wunden, schorfigen Stellen geschmiert und es hilft hervorragend.
Warum Glenties, abgesehen vom B&B? Weil ich mein Seafood haben will, leckeres! In Glenties gibt es das Thatch und das hat sehr gute Bewertungen. Teste ich mal. Hab für 18:30 reserviert.
Wow!
Der Laden: leer. Der Tisch: schmuddelig. Die Bedienung: fünf unbeschäftigte sehr junge Menschen, giggelnd. Die Speisekarte: äußerst verlockend.
Vorweg bestellte ich fünf irische Austern. Wahnsinn. So leckere Austern hatte ich noch nie. Groß, festfleischig (richtig was zum Kauen), ganz zart im Geschmack, also würzig, aber nicht zu „meerig“, und cremig. Ich hatte zuvor schon mal gelesen, dass es welche gibt, die cremig sind, konnte mir bislang aber nichts darunter vorstellen. Jetzt weiß ich, was gemeint ist. Köstlich!

Als Hauptgang wählte ich mutig die Seafood-Platte und wurde belohnt. Filets von verschiedenen Fischen, Garnelen, ein Scampo, Muscheln, eine Krabbenschere, Kartoffeln. Jedes für sich perfekt auf den Punkt gegart, saftig und fest ohne jegliche Zähigkeit. Keine Gewürze außer einem Hauch Salz und wenig glatte Petersilie im buttrigen Sud. Die Kresse war etwas irritierend, weil sie keinerlei Geschmack hatte. Seltsam, aber nicht störend. Und genau das machte es so großartig, dass alles seinen Eigengeschmack behielt, ja dieser ideal unterstrichen wurde. Puristische Fischküche. Superbe Qualität.
Dann haderte ich mit mir und bestellte noch mal fünf Austern. Das waren die besten, die ich bislang gegessen habe, wie doof wäre es denn, das nicht auszukosten?! Ein Genuss. Dann folgte eine Crème Brulée, die gut war, aber nicht hervorragend. Das Himbeerkompott dazu war aber ein Knaller; wieder ganz schlicht, ein voller fruchtiger, säuerlicher Eigengeschmack.

Ein richtig guter Espresso rundete das ab.

64€, die sich gelohnt haben (plus Tip natürlich). Nun liege ich im B&B kugelrund und zufrieden auf dem Bett. Vielleicht sollte ich morgen in Donegal bei dem Austernhändler halt machen und dort noch mal welche futtern. Das ist ein Hundesprung und liegt sowieso auf der Route des WAW. Hm. Hmmmmmmmm.
Liebe Tina 😍einfach traumhaft schön und dann noch das Hammer schöne essen 🥘 😀😋😋😋 liebe Grüße aus Berlin Dagmar 😘