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🇵🇹 🎣Der große Fang, Tag 81

Autorenbild: Charlotte TinaCharlotte Tina

Aktualisiert: 22. Sept. 2022

Gutes Frühstück hier, mit frischem Ricotta, viel reifem Obst, Tomatenmarmelade und sehr guten frischen warmen Croissants. Ausgezeichneter Kaffee, liebevoll extra dazu aufgeschäumte Mich.


Ich habe den ganzen Vormittag verplempert mit Unterkunft suchen in Lissabon und war nach fast drei Stunden richtig, richtig schlecht gelaunt. Auf zum Strand, raus aus den Plünnen und in die Brandung gesetzt, das war super. Hinter mir am Strand fuhr plötzlich ein Boot entlang.

Dann tauchten immer mehr Leute und Traktoren auf. Es begann eine Art Choreografie. Das Boot fuhr weit hinaus, ein Netz an Bord und zwei seeehr lange Taue.

Sie kamen zurück, die Winden der beiden Traktoren, die etwa 100m auseinander standen, holten parallel langsam ein, nachdem das Boot wieder am Ufer war. Sehr langsam verringerten sie dabei den Abstand zueinander, bis sie, als das Netz fast an Land war, nur wenige Meter voneinander entfernt standen.

Frauen in Schürzen standen bereit, große Plastikbehältnisse, das halbe Dorf war da. Alles eingespielt, jeder Handgriff saß offensichtlich. Die Möwen drehten durch, die Hunde fanden, dass das ein ganz tolles Spiel ist. Das ganze war energiegeladen und aufregend und schön. Die Brandung rauschte, die Möwen schrien, die Sonne tanzte auf den Wellen, der Sand unter den nackten Füßen war warm und feucht, es war ruhig und voller Energie zugleich.

Das Netz war voller silbriger Sardinen, ein paar Krebsen und einem kleinen Kabeljau (?). Die Möwen bekamen ihren Teil ab.

Ich flitzte natürlich hoch zum Koch und fragte ihn, er spricht sehr gut französisch, ob es heute Sardinen gibt. Leider nicht. Schluchz. Die beste Art, sie zuzubereiten, ist im Ofen auf dem Blech. Dörthe weiß ein Lied davon zu singen, was für ein übler Gestank dann durch alles zieht. Das wollen sie den Logier-Gästen nicht zumuten.

Der Koch, ich schätze ihn auf knapp 60, wuchs hier auf. Seit seiner Kindheit kennt er es so, dass das Dorf gemeinsam und nur für sich Sardinen fischt, ausnimmt und aufteilt, ist das nicht schön?! Das hat nicht nur meinen Tag gerettet, sondern mir auch bei meiner Entscheidung geholfen. Ich bleibe hier noch eine Nacht und dann bekomme ich in Lissabon auch ein Zimmer.


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