Ein schnelles und einfaches Rezept; solange wir noch Grillsaison haben.... In Nordamerika kaufte ich, weil ich hĂ€ufiger Steak und Salat zubereitete, eine Barbecuesauce mit gerĂ€ucherten Jalapeños. Ihr erinnert Euch sicherlich đ§
Lecker. Scharf, rauchig, wĂŒrzig.

ZurĂŒck in Berlin, schrieb ich den Hersteller an; die bei uns erhĂ€ltliche Variante ist lediglich ein enttĂ€uschend mĂŒder Abklatsch.
Die Antwort war ernĂŒchternd: die Rezeptur ist anders, die Sauce wird es bei uns nicht geben.
ErnĂŒchternd vielleicht, aber auch anspornend. Aufgeben kommt nicht in die TĂŒte, wĂ€re ja noch schöner! Das wĂ€re doch gelacht, wenn das nicht selbst zu machen wĂ€re.
Im KaDeWe erstand ich ein GlÀschen höllenscharfer Paste von gerÀucherten Jalapeños (=Chipotle). Der Rest ist denkbar einfach.
In wenig Olivenöl dĂŒnstete ich in einem beschichteten Topf eine gehackte rote Zwiebel und reichlich Knoblauch (5 gröĂere frische Zehen waren es bei mir) glasig. Ich karamellisierte das mit etwa 40-50g braunen Zuckers. Dann fĂŒgte ich die Chipotle-Paste hinzu.
Aufgegossen mit etwa 200-250ml Cidre- und Apfelessig, köchelte dies nun fĂŒr 20min und dickte dabei schon etwas ein.
Dann kippte ich 400 Gramm gehackte Dosentomaten (sind aromatischer als frische), wahlweise gehen natĂŒrlich passierte Tomaten, mit 2 Teelöffeln Meersalz hinzu, lieĂ das aufkochen und pĂŒrierte es sodann fein. Erneut ist es nach diesem Schritt sĂ€miger.
Nun kamen weitere 200-250ml Essig hinzu (damit die SĂ€ure geschmacklich erhalten bleibt). Nachdem es kurz aufgekocht war, habe ich es in kochend heiĂ ausgespĂŒlte GlĂ€ser gefĂŒllt, auf den Deckel gestellt und auskĂŒhlen lassen.

Schmeckt super lecker, besser als die fertig zu kaufende Sauce, ist richtig schön scharf.
Wer es weniger scharf mag, nimmt nur ein halbes Glas Paste.
Oder lÀsst sie ganz weg oder verwendet stattdessen getrocknete KrÀuter. Rosmarin, Salbei, Oregano. Oder anteilig getrocknete Tomaten. Oder...
Da ich nicht genĂŒgend Cidre- und Apfelessig mehr hatte, nahm ich einen Rest Himbeeressig. Geht alles, hat dadurch einen sehr feinen fruchtigen Akzent.
Auf der Scoville-Skala, die versucht, die SchÀrfe in messbaren Einheiten anzugeben, liegt Chipotle im Mittelfeld.
Gemessen wird der Anteil des Capsaicins. Dieses löst auf der Zunge Schmerzempfinden aus, wodurch Endorphine ausgeschĂŒttet werden. Und deshalb macht scharf essen glĂŒcklich.
In diesem Ketchup sind ungefÀhr 4-5g Rohrzucker auf 100g zugesetzt. In gekauftem sind es durchschnittlich um die 22g.
Ketchup, ethymologisch vermutlich angelehnt an die indonesische WĂŒrzsauce kecap, wurde ĂŒbrigens im beginnenden 18. Jahrhundert in England populĂ€r, das erste Rezept, das dann auch Tomaten beinhaltete, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in den USA veröffentlicht.
Heinz war 1900 schon MarktfĂŒhrer. Die Firma ist es auch in Deutschland. Im Ăkotest 2023 schnitt das Produkt von 20 getesteten Ketchups am schlechtesten und als einziges mit einem UngenĂŒgend ab.
In Deutschland wurde Ketchup erst durch die amerikanischen Besatzer nach dem Zweiten Weltkrieg beliebt und verbreitet.
Oh. Currywurst mit dieser Sauce! Das mĂŒsste super schmecken.
Viel SpaĂ beim Ausprobieren!
Hđmmmmmm, schreibt Birgit